Gartenzaun selbst aufbauen
Wer selber ein Haus baut, kennt das Problem mit dem Gartenzaun. Denn das frisch gebaute Haus braucht früher oder später eine Einfriedung. Welcher Zaun, welche Begrenzung in dem eignen Wohnort aufgestellt werden kann, fällt meistens von den Vorschriften der jeweiligen Gemeinde ab. Wirft man einen Blick in die Baumärkte oder Zaun-Kataloge, so stellt man fest, dass es unterschiedliche Zaunsysteme auf dem Markt gibt. Welche Zaunart jedoch für einen selber in Frage kommt, muss abgesehen von den eignen Vorlieben mit den amtlichen Vorgaben abgestimmt werden.
Den Gartenzaun an den rechtlichen Rahmen anpassen
Wie bereits erwähnt gelten keine bundesweiten Regelungen für die Art und Höhe des Gartenzauns. Während der Gartenzaun zwischen zwei Grundstücksgrenzen bis zu 2 m hoch sein kann, gibt es zur Straße hin oftmals bedeutende Unterschiede in den Ortschaften. Bevor Sie den Zaun aufstellen, sollten Sie die gängigen Vorschriften erfragen. Oftmals wurden Zäune aufgestellt, die aufgrund mangelnder rechtlicher Entsprechung wieder entfernt werden mussten. Die Baubehörde bzw. das Bauamt erteilt Ihnen dazu nähere Informationen.
Folgende Informationen sollten Sie beim Bauamt einholen:
- Gibt es einen vorgegebenen Baustil für den Gartenzaun?
- Welche Zaunhöhe zur Straßenseite ist zulässig?
- Welche Zaunhöhe zur Nachbarseite ist zulässig?
- Dürfen evtl. Bäume im Zaunverlauf gefällt werden – teilen Sie den ggf. den Stammumfang dem örtlichen Bauamt mit.
- Falls Sie vorhaben eine Mauer zu errichten, erkundigen Sie sich über die dafür nötige Erlaubnis
Die Planung des Gartenzauns
Bevor es an das Bestellen des Zauns geht, sollte man eine Planung des Zauns ins Auge fassen. Denn mit handfesten Daten lässt sich die Realisierung des Zauns leichter durchführen. Einige Fragen sollten Sie im Voraus klären:
- Kennen Sie Ihre Grundstücks-Grenze, Lage der Grenzsteine?
- Ist die Länge des Zauns bekannt?
- Wird ein Gartentor benötigt? Wenn ja, wo soll es sich befinden?
- Welche Höhe darf der Gartenzaun haben?
- Welche Vorgaben sind von amtlicher Seite her verpflichtend?
- Welche Materialien bevorzugen Sie für Ihren Gartenzaun?
- Ist Ihr Vorhaben evtl. Mit ihrem Nachbarn abgesprochen?
- Welches Budget ist für den Gartenzaun vorhanden?
- Ist eine etwaige Begrünung des Gartenzauns vorgesehen?
Lassen Sie sich die obigen Fragen durch den Kopf gehen und in Ihre Planung einfließen. So beginnt die Planung Ihres Gartenzaun-Vorhabens auf einem soliden Fundament. Eine Bemerkung am Rande: Sollten Sie eine Grundstücksgrenze zwischen sich und Ihrem Nachbarn planen, so setzen Sie sich mit Ihm in Verbindung – nicht nur um Ihr Vorhaben abzusegnen, sondern um die entstehenden Kosten zu teilen.
Die Höhe des Gartenzauns
Haben Sie beim Bauamt die Höhe des Gartenzauns ausfindig machen können, so können Sie die optimale Höhe für Ihren Gartenzaun festlegen. Möchten Sie lediglich die Grundstücksgrenze zur Straße hin andeuten, so können Sie eine Höhe ab 40 cm ins Auge fassen, um Hunde von Ihrem Grundstück fern zu halten. Soll der Zaun jedoch auch fremde Menschen von Ihrem Grundstück aussperren, dann empfiehlt sich eine höhere Höhe. Wenn er gar als Sichtschutz dienen soll, dann können Sie ihn falls erlaubt auf Sichthöhe erhöhen. Leider jedoch ist speziell zur Straßenseite hin die Zaunhöhe oftmals begrenzt. In diesem Fall können Sie eine Sichtschutzhecke hinter dem Zaun einplanen.
Welcher Zaun wird zu meinem Gartenzaun?
Sie haben die Qual der Wahl Gartenzäune gibt es bereits in fertigen Zaunfeldern zu haben. Mit Pfosten verbunden werden sie Stück für Stück zu einem zusammenhängenden Zaun aneinander gereiht. Aber Zaun ist nicht gleich Zaun. Es gibt nicht nur unterschiedliche Zaunstile, sondern auch Gartenzäune aus unterschiedlichen Materialien. Dabei wird unterschieden zwischen:
- Zaunfelder aus Metall/Stahl
- Maschendrahtzaun
- Holzzaun
- Kunststoffzaun
- Betonzaunfelder
- Mauern
Diese Gartenzäune unterscheiden sich neben dem Material stark in ihrem Preis. Während Holzzäune relativ günstig sind, legt man für Stahlzäune etliches mehr auf den Tisch, wenn man diese sein Eigen nennen möchte. Dafür jedoch ist der Holzzaun nur begrenzt haltbar und seine Lebenszeit stark von der Witterung abhängig. Zaunfelder aus Metall bzw. Stahl gelten hingegen als unverwüstlich. Ebenso gilt dies für Betonzäune, welche einmal in Form gegossen durchaus langlebig sind. Mauern sind zwar ebenfalls langlebig. Im verputzen Zustand jedoch laufen diese Gefahr, dass sich der Putz im Laufe der Zeit vom Mauerwerk ablöst und abplatzt. Der mithin günstigste Zaun jedoch ist der Maschendrahtzaun. Möchte man eine blickdichte Sichtschutzhecke, so kann dieser Zaun durchaus zum Einsatz kommen. Aus preislicher Sicht ist er unschlagbar. Zudem ist er kaum sichtbar, wenn eine Hecke ihn mit ihren Ästen und Ausläufern abdeckt. Im Folgenden möchte ich das Aufstellen einiger Zaunvarianten kurz umreißen.
Den Holzzaun in wenigen Schritten aufbauen
Im folgenden Beispiel möchte ich kurz auf den Aufbau eines Holzzauns eingehen. Natürlich können Sie auf diese Weise auch einen Kunststoffzaun oder Metallzaunfelder/Stahlzaunfelder aufstellen. Bevor es an das eigentliche Aufbauen des Holzzaunes geht, brauchen Sie ein solides Fundament, in welches die Pfostenträger eingebettet wurden. Das bedeutet, Sie benötigen für das Aufstellen des Holzzaunes
- Betonfundament, mit eingebetteten Pfostenträgen/Betonanker aus Stahl
- Pfosten
- Holzzaunfelder
- Befestigungsmaterial zwischen Pfosten und Zaunfeldern (Winkel und Schrauben)
Für das Erstellen des Fundaments sollten Sie die Zaunfelder inkl. der Pfosten vermessen. Jeweils nach dem Ende eines Zaunfelds reiht sich ein Pfosten an, der mit einem Fundament und Pfostenträger versehen sein sollte. Markieren Sie im Erdreich die Stellen, an denen ein Pfosten aufgestellt werden soll. Dafür bietet es sich an ein Seil zwischen Beginn und Ende des Zauns aufzuspannen, welches mit einer Wasserwage begradigt wurde. Das dient dazu, dass Sie den Zaunverlauf geradlinig gestalten und der Zaun keine Kurven schlägt. Die Zaunfelder sollten nicht zu groß sein. Eine Länge von 2,5 m sollte nicht überschritten werden, damit der Zaun nicht an Stabilität einbüßt.
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Erstellen Sie demnach im nächsten Schritt einen Aushub für jedes Fundament. Die Größe des Aushubs sollte ca. 40 cm breit und 60 cm tief sein. Gießen Sie dieses mit Beton/Zement aus und integrieren Sie darin den Pfostenträger/Betonanker aus Stahl, auf dem ein Holzpfosten im nächsten Schritt aufgesetzt werden kann. Es empfiehlt sich eine Wasserwage beim Ausglätten des Betons einsetzten, damit die Sockel im Lot liegen. Möchten Sie keinen Holzpfosten, so können Sie einen Pfosten aus Stein oder Beton benutzen, der ebenfalls im Erdreich verankert werden sollte.
Ist das Fundament erstarrt, so können Sie die Pfosten in den Betonanker setzen und festschrauben. Nun Geht es an die abschließende Arbeit, denn im weiteren Verlauf können die Querbalken der Zaunfelder an die Pfosten geschraubt werden. Haben Sie keine fertigen Zaunfelder, sondern lose Holzbretter, so schrauben Sie diese im nächsten Schritt an die Querbalken, um den Holzzaun abzuschließen. Wichtig ist dabei jedoch, dass zwischen den Latten und dem Querbalken ein isolierter Gartendraht gespannt wird. D.h. jeder Querbalkenwird mit diesem Draht längs versehen, bevor dort die Latten angebracht werden. Das verhindert den direkten Kontakt zwischen Latten und Balken, und ein Verfaulen des Holzes an diesen Kontaktstellen.
Einen Maschendrahtzaun aufbauen
Der Maschendrahtzaun wird ähnlich dem Holzzaun aufgestellt. Das Prinzip des Maschendrahtzauns beruht darauf, dass Pfosten aufgestellt werden, an welchen ein Drahtgeflecht aufgespannt wird. Die Pfosten des Maschendrahtzauns werden zusätzlich durch seitliches Trägermaterial gefestigt. So erhält der Maschendrahtzaun zusätzliche Stabilität. Ebenso wie bei dem Holzzaun sollten Sie den Maschendrahtzaun planen und auf Papier skizzieren, bevor Sie anfangen den Zaun aufzustellen. Markieren und vermessen Sie die Stellen, an denen ein Pfosten aufgestellt werden soll. Auf dem Papier. Möchten Sie ein Gartentor, so planen Sie auch dieses im Vorhinein ein.
Im Folgenden können Sie eine Schnur vom Anfang bis zum Ende des Zaunverlaufs spannen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass der Zaun schief verläuft. Die Richtschnur können Sie mit der Wasserwage ausloten. Auf diese Weise vermeiden Sie Höhenunterschiede beim Aufbau des Zauns. Markieren Sie am Boden die Punkte, an denen die Posten aufgestellt werden.
Heben Sie an diesen Stellen ein Loch in der Größe von etwa 30 cm Breite und 60 cm Tiefe aus. Füllen Sie das Loch mit Beton und setzen Sie dort hinein den Pfosten ein. Ist der Beton ausgehärtet, so können Sie sich daran machen, einen Spanndraht zwischen den Pfosten anzubringen. An diesem wird anschließend der Maschendrahtzaun montiert. Es ist empfehlenswert den Verlauf des Spanndrahts mit einer Wasserwage nachzumessen. Im letzten Schritt wird der Maschendrahtzaun entlang des Spanndrahts ausgerollt, um ihn daran anzubringen.